E-Learning ist im Prinzip eine Idee aus den 90ern, die sich in den 00ern zu Blended Learning weiterentwickelt hat, also als Ergänzung zum Präsenzlernen Anwendung findet. Jetzt zur Corona-Krise feiert die Idee des reinen Distanz-Lernens aber ein Comeback (zumindest hätte ich es gerne so), weil die Schulen geschlossen sind.

Wie kann man möglichst schnell E-Learning-Szenarien ermöglichen?

Ist der Wunsch heute da, kann er morgen erfüllt sein. Man suche sich einen Provider für einen vServer und schon kann es los gehen. Sinnvoll ist es, mit einer E-Learning-Plattform zu beginnen, wie ich es hier beschreibe. 

In 15 Minuten zum virtuellen Klassenraum

Um echte E-Learning-Szenarien zu realisieren, ist in meinen Augen ein Virtueller Klassenraum (VC) erforderlich. BigBlueButton ist hier mein Mittel der Wahl. Via PlugIn wird dieser mit meiner Lernplattform verbunden. Es gibt natürlich auch ein Plugin für Moodle.

Benötigt wird ein schneller Server, ich habe den schnellsten vServer von Hosteurope genommen, und der scheint es zu bringen: Video und Sprache werden quasi latenzfrei übertragen. Leider ist noch Ubuntu 16.04 als OS erforderlich. Das ist ein Problem, weil Hosteurope nur die neuere 18.04er Version anbietet (ein Anbieter mit der 16.04er-Version wird sich schon finden lassen). Ich hatte das Glück, noch einen älteren zu erwischen. Wenn der Server da ist, verbindet man seine IP mit einer Subdomain, z.B. bbb.bbs-ilias.de. Sind die DNS-Aufgaben erledigt, kann man den Server tatsächlich in etwa 15 Minuten mit diesem Skript https://github.com/bigbluebutton/bbb-install installieren.

Nicht reden, machen!

Für meine Schule habe ich dieses Szenario bereits umgesetzt und auch dazu Anleitungen geschrieben, die Sie hier finden: kivinet.de Dort finden Sie auch Informationen, welche Geräte die SuS benutzen sollten. Heute Abend fand ein erster Test mit zwei KuK statt: :)

Mein Tipp für die Bundesländer

• Besorgen Sie sich zwei schnelle Root-Server bei einem Provider Ihrer Wahl
• Auf dem einen richten Sie ILIAS ein. Die Registrierung der Accounts erfolgt dann am besten über Registrierungscodes. Das bedeutet, dass - je nach Code - ein User sofort freigeschaltet und einer oder mehrerer Rollen (Lehrer, Schüler, Schule, Landkreis etc.) zugeordnet ist. Die LuL übernehmen die Verteilung der Codes in den Schulen. Die LuL erhalten die Codes über die Schulbehörden. 
• Als Endgeräte kommen PCs, Notebooks und Tablets in Frage. Tablets unterstützen lediglich keine Bildschirmfreigabe, aber die ist auch eher für den Lehrer bedeutsam. Hilfreich sind Headsets (bei jedem Handy-Kauf ist eins dabei).
• Wenn das Bundesland bereits über eine Moodle-Infrastruktur verfügt, kann diese genutzt werden, da die Verbindung ja über ein Plugin läuft.